Gut ein Jahr einer umfassenden Planungs- und Bauphase sind vergangen bis der neue Haus5-Geschäftsbereich Betriebs- und Gemeinschaftsverpflegung in neuen Räumlichkeiten in Betrieb gehen konnte. Mit einer Eröffnungsfeier Anfang September wurde das Projekt nun offiziell auf dem Gelände des Gesundheitszentrums St. Pauli vorgestellt.

Haus5-Geschäftsführer Dieter Sanlier spricht zu den geladenen Gästen über das Projekt Gemeinschaftsverpflegung
Bereitet der Bereich Betriebsverpflegung Essen für die Behinderteneinrichtungen HH-West, wie z.B. alsterarbeit und Caritas, zu, werden im Rahmen der Gemeinschaftsverpflegung in Kooperation zwischen der Alsterfood GmbH und der Haus5 Service gGmbH das ganze Jahr über täglich 900 Essen für die Versorgung von Flüchtlingsunterkünften produziert und in dem extra für die Gemeinschaftsverpflegung installierten Vorraum mit angeschlossenem Kühllager gelagert. Am Folgetag werden die Essen dann an die Unterkünfte ausgeliefert. Dass das für die Lagerung und den Transport im sogenannten Cook and Chill vorproduzierte Essen schmeckt, konnte Bereichsleiter Ralf Asmus, der die Produktion leitet und anfangs skeptisch war, den Gästen ausdrücklich bestätigen: „Es schmeckt wirklich gut!“
Aufwendiger Planungs- und Bauprozess

Haus5-Geschäftsführer Dieter Sanlier gibt Gästen, hier Dr. Hajo Färber vom Panoptikum St. Pauli (mi.) und Rechtsanwalt Johannes Patett (re.), an der Schautafel Einblicke in den Planungs- und Bauablauf
Viele andere Aspekte, die mit dem zukünftigen Betrieb der neuen Geschäftsbereiche im Zusammenhang stehen würden, waren zuvor auf ihre Verträglichkeit auch gegenüber den benachbarten Mietern des Gesundheitszentrums abzuklären, wie der vermehrte Anlieferungsverkehr von Waren auf dem Gelände oder die vermeintlich erhöhte Menge von produzierten Abfällen durch den zusätzlichen Produktionsbetrieb. Dieser Abstimmungsprozess dauerte am Ende über 8 Monate und wurde hauptsächlich mit der Steg Hamburg GmbH geführt, die Vermieterin des Gesundheitszentrums St. Pauli ist. Die anstehenden Baumaßnahmen und die Inbetriebnahme der neuen Geschäftsbereiche wurden schließlich im Juni 2016 genehmigt.
Die gesamten Kosten für die Umbaumaßnahmen betragen etwa 350.000 Euro und können zu 70 % durch Förderungen abgedeckt werden. Davon übernimmt ca. 40 % die Aktion Mensch und ca. 30 % das Integrationsamt. So liegt der Eigenanteil von Haus5 für das gesamte Projekt bei etwas über 30% der Gesamtkosten.
Ein neues Team
Bereits zu Planungsbeginn wurde ein breit gefächertes Personal-Auswahlverfahren implementiert, um so neue Mitarbeiter aus den verschiedenen Zielgruppen (Maßnahmeformen) gewinnen zu können. So zeitintensiv wie sich der ganze Bewerbungsprozess auch herausstellte, so sehr hat sich die Suche gelohnt. Denn aus den eingestellten 13 neuen Mitarbeitern ist mittlerweile ein eingespieltes Team gewachsen, das im 365 Tages-Schichtbetrieb die anstehenden Aufgaben der Gemeinschaftsverpflegung mit Bravour meistert.Für ein Integrationsunternehmen wie Haus5 war es bei der Suche nach neuen Mitarbeitern ein entscheidendes Auswahlkriterium, einen Großteil der Mitarbeiter aus Menschen mit besonderen Befähigungen einzustellen. Die Hälfte der 13 neu geschaffenen Stellen konnte nach dieser Maßgabe besetzt werden.
Mit dem neuen Geschäftsbereich ebnet sich für Haus5 der Weg, sich als Integrationsunternehmen weiter wirtschaftlich abzusichern und für die Zukunft die Möglichkeit zu erhalten, das Geschäftsmodell auszuweiten. Die Eröffnungsfeier war dazu ein schöner und erfolgreicher Abschluss und Auftakt zugleich: Abschluss einer langwierigen Planungs- und Bauphase und Auftakt für einen neuen Geschäftsbereich, der mit seiner Tätigkeit gutes tut und Perspektiven eröffnet.